
Am 21.2. wurde am Holocaustmahnmal in Berlin ein spanischer Tourist durch einen Messerangriff lebensgefährlich am Hals verletzt. Der am Tatort festgenommene 19-jährige Syrer gab an, wegen der Situation in Gaza Jüd:innen umbringen zu wollen. Neben der Tatwaffe hatte er den Koran und einen Gebetsteppich bei sich. Die Tat reiht sich ein in eine Folge islamistisch motivierter Anschläge, bei welchen in den vergangenen Monaten mehrere Menschen starben.
Ziel der Anschläge ist es, das Grauen, das in Afghanistan, im Gazastreifen oder in Iran Wirklichkeit ist, auf die ganze Welt auszudehnen und damit diejenigen, die qua Geburt oder Entscheidung im Widerspruch zum politischen Islam stehen, in Angst und Schrecken zu versetzen. Der Islamismus erweist sich als Gegenentwurf zu einer freiheitlichen Gesellschaft, in der die Entfaltung des Individuums ermöglicht und vor willkürlichem Zugriff Anderer geschützt werden soll. Die Angriffe gelten stets denen, die dort, wo Islamisten an der Macht sind, mit mörderischem Eifer bekämpft werden: Jüd:innen, Kurd:innen, Ezid:innen, Christ:innen, Atheist:innen, Islamkritiker:innen, Frauen und LGBTIQ.
Der im Antisemitismus kulminierende Hass auf die Moderne ist der Kitt, der Islamisten mit anderen faschistischen Freunden der Barbarei zusammenschweißt. In der Ablehnung bürgerlicher Vergesellschaftung überschneiden sich Faschismus und Islamismus. Schon die deutschen Nationalsozialisten haben eng mit dem Großmufti von Jerusalem zusammengearbeitet und ihn bei der Etablierung des Islamismus unterstützt, indem sie ihre antisemitische Propaganda auf arabisch übersetzt und mit Koranzitaten verziert über ihre Radiosender im Nahen Osten verbreiten haben. Es ist daher kein Zufall, dass sich der Täter zum Holocaustmahnmal begab, wo er Jüd:innen töten wollte.
Während die vom Rechtspopulismus aufgescheuchte Parteienlandschaft sich angesichts der islamistischen Anschläge in ihren Forderungen nach Massenabschiebungen zu überbieten versucht, arbeitet die progressive Linke – falls sie sich überhaupt äußert – mit Relativierungen und Verleugnungen von islamistischer Gewalt. Sie macht sich unglaubwürdig, indem sie die Augen vor einer mörderischen, reaktionären, antisemitischen, misogynen und queerfeindlichen Ideologie verschließt und überlässt so das Feld der Rechten, die einfache Lösungen anbietet, selbst aber mit dem politischen Islam mehr gemein hat, als sie es gerne zugibt.
Die Reaktionen auf den 7. Oktober zeigen, dass man in der Linken nicht viel auf die Verteidigung jüdischen Lebens gibt. Dass auch geschwiegen wird, wenn in Solingen und München klassisch linke Mobilisierungen mit islam-faschistischer Ideologie angegriffen werden, verdeutlicht diese Doppelmoral. Es ist absurd, dass ein vermeintlicher Antirassismus dazu führt, gegenüber islamistischer Gewalt zu schweigen und damit die Minderheiten in dieser Minderheit verrät. Würde man sich für die Situation der Betroffenen von Rassismus interessieren, wäre anzuerkennen, dass islamistische Gewalt hauptsächlich jene trifft, die in ihren „eigenen Communities“ schutzlos der brutalen Ideologie des Islamismus ausgeliefert werden. Mit dem Verrat derjenigen, die am meisten unter Islamismus leiden, geht die Linke mit der Mehrheitsgesellschaft Hand in Hand.
Dabei gäbe es genug Ansätze, die eine emanzipatorische Linke im Kampf gegen den reaktionären Islam aufgreifen könnte, genug Ansprechpartner:innen, die sich von der Linken enttäuscht abgewandt haben. Während Vertreter:innen eines säkularen Islams und Exmuslim:innen in Deutschland um ihr Leben fürchten müssen und Initiativen, die Jugendarbeit gegen Islamismus und Antisemitismus betreiben, Fördergelder entzogen werden, befinden sich muslimische Institutionen fest in reaktionär-konservativer Hand von DITIB und Millî Görüş.
Wie so oft hat sich das Weltbild des Täters erst in Europa verfestigt. Angesichts der oben beschriebenen Zustände hätte sich der Täter sehr viel Mühe geben müssen, in den zwei Jahren, die er als unbegleiteter Minderjähriger in seiner leipziger Sammelunterkunft verbracht hat, je mit Akteuren in Berührung zu kommen, die Zweifel an seinem antisemitischen Weltbild geweckt hätten. Ein gesellschaftliches Klima, in dem israelbezogener Antisemitismus omnipräsent ist, leistete dem keinen Widerspruch, sondern gab ihm bestenfalls das Gefühl dazu zu gehören.
Antifaschismus steht deshalb vor der Aufgabe, sich dieser antisemitischen Internationalen entgegenzustellen.
Smash Islamism! Gegen jeden Antisemitismus!








